Skip to main content
Schwofen, hotten oder hartzen: Generationen und ihre Muster. Teil 1 - Einleitung

Ein Spark von Dr. Claudia Kleimann-Balke / 11.02.2022

FINGER WEG VON DER GENERATIONENSCHUBLADE

Eines sei gleich vorweggenommen: Die Einteilung von Mitarbeitern in „Generationstypen“ ist ein Hilfsmittel, keine exakte Wissenschaft. Und es ist auch keine Generation besser, als die andere – sie sind einfach verschieden. Dennoch kann dieses „Raster“ dabei helfen, die Besonderheiten verschiedener Altersstufen besser zu verstehen.

Wie ein Mensch tickt, welche Werte ihm wichtig sind oder wie er bestimmt Dinge anpackt ist zu einem großen Teil davon abhängig, wie er aufgewachsen ist und welche Erfahrungen er in dieser prägenden Zeit gemacht hat. Hier werden die Weichen für das Leben gestellt, Interessen und Vorlieben entwickelt – und es wird definiert, wie wir im Berufsleben mit Herausforderungen umgehen. Was Fränzchen also im Sandkasten gelernt hat, nimmt Franz später auch in die Vorstandssitzung mit – nur geht es dann eben nicht mehr um Schäufelchen … meistens.

Mitunter sind die Angehörigen einer Generation schlicht in den Fesseln ihrer Erziehung und der Erfahrungen gefangen. Deshalb lohnt sich ein Blick zurück in ihre prägenden Jahre. Wie sind die Generationen aufgewachsen, welche Ereignisse haben sie miterlebt, welche politischen Voraussetzungen nahmen Einfluss auf sie? Das alles formt eine Generation und lässt sie so sein, wie sie ist.  ABER: Hüten Sie sich davor gleich jeden Mitarbeiter in eine Generationsschublade zu stecken!

Die Zugehörigkeit zu einer Generation muss nicht zwingend entsprechende Verhaltensmuster oder Denkansätze bedeuten. Es gibt beispielsweise eine weitere, gewichtige Ebene, die in der Kindheit geprägt wird: Unsere Haltung. Elternhaus, soziales Umfeld und Kultur prägen uns nachhaltig. Wie wir die Welt sehen, wie wir uns verhalten und was uns antreibt, ist häufig bereits von Kindesbeinen an in unseren Köpfen und Herzen verankert.

Nutzen Sie also die Kenntnisse über die Generationen als Richtschnur und Orientierungshilfe – nicht als starres Korsett.
 So kann wichtiges Verständnis für das Gegenüber entstehen – und das ist für ein offenes, vertrauensvolles Miteinander unerlässlich.